Musiktipps

Konzerttipp: 4. Juni, 19 Uhr, Kirche am Markt

Liebe ReJOYcerinnen,

ich möchte euch herzlich einladen zu einem sehr coolen Chorkonzert mit mehrchöriger Musik der Spätrenaissance und des Frühbarock.

Kirchenkreiskonzerte

Konzertplakat con tutti i cori

Für dieses Projekt haben sich etwa 30 hauptamtliche Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker des Kirchenkreises Hamburg-West/Südholstein zu einem Chor zusammengeschlossen. Gemeinsam mit historischen Instrumenten wie Zinken und Gamben, aber auch Barockposaunen, Laute und Truhenorgel werden mehrchörige Werke rund um das Jahr 1600 aufgeführt werden.

Anders als beim Klangideal der Romantik, bei dem die Klangverschmelzung sehr wichtig ist, geht es in der Musik dieser Epoche eher um räumliche Effekte und musikalischen Dialog. Es wird von drei Orten in der Kirche aus musiziert: aus dem Altarraum und von der Empore rechts und links.

Die verschiedenen kleineren Musiziergruppen unterscheiden sich dabei klanglich. Das Solistenensemble wird nur wenig begleitet, der Chor wird von Gamben (Vorläufer der Geigen) oder von den Blechbläsern mitgespielt. Und entweder der Chor singt in zwei Gruppen oder es gibt eine reine Instrumentalgruppe.

Diese mehreren Chöre – Chor nicht im ganz engen Sinne – wechseln sich ab, spielen sich musikalische Gedanken zu, übertrumpfen einander und verschmelzen abschließend zu einem großen Klang.

Diese Mehrchörigkeit findet ihre Blüte im Markusdom in Venedig. Gabrieli, der dort Kirchenmusiker war (strenggenommen gibt es zwei Gabrielis, Onkel und Neffe, aber es gibt für beides), hat die örtlichen Gegebenheiten der verschiedenen Emporen genutzt und diesen Musikstil entwickelt. Schütz und andere, die sich in Italien musikalisch weitergebildet haben, haben diesen Stil übernommen.

Man findet bei Schütz auch Kompositionen mit mehreren Chören. Allerdings auch Musik, die mit ganz wenigen Musikern auskommt. Schütz hat von 1585 bis 1672 gelebt und ist für damalige Verhältnisse uralt geworden. Allerdings liegt in seiner Lebenszeit der Dreißigjährige Krieg. Und abgesehen davon, dass in dieser Zeit an Höfen und in Kirchen weniger Geld für Musik ausgegeben werden konnte, fehlte es zeitweise auch an gut ausgebildeten Musikern.

Aber in diesem Konzert singen und spielen wir die großen Formate. Das ist bestimmt ein sehr besonderes Konzert und ich möchte es euch sehr empfehlen:

Freitag, 3.6., 20 Uhr, Kirche am Markt in Blankenese
Samstag, 4.6., 19 Uhr, Kirche am Markt in Niendorf
Sonntag, 5.6., 18 Uhr, Kirche am Kloster in Uetersen

Eintritt: 15 EUR, erm. 10 EUR.

Und für alle, die noch einen kleinen Youtube-Appetithappen brauchen, um sich die Musik besser vorstellen zu können, und für alle anderen, kommt gleich noch ein schönes Video. Solche Instrumente haben wir am Wochenende und solche Musik singen und spielen wir.

Viele Grüße,

Gudrun

Hier ein Eindruck, wie die Musik sein kann (ist ne CD-Werbung, hat uns aber in der Planung durchaus inspiriert):

Sogar Kirche Hamburg hat über uns berichtet!!!

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